Das Kunstmuseum Stuttgart im Nationalsozialismus Der Traum vom Museum »schwäbischer« Kunst
Gemälde Hirsch von Fritz Lang

Der Traum vom Museum »schwäbischer« Kunst. Das Kunstmuseum Stuttgart im Nationalsozialismus

Die Geschichte des Kunstmuseums Stuttgart im Nationalsozialismus ist weitgehend unbekannt. Die städtische Kunstsammlung wurde 1924 mit der Schenkung der Gemäldesammlung des Grafen Silvio della Valle di Casanova gegründet. Die Stadt präsentierte sie ab 1925 in einer Dauerausstellung in der Villa Berg, einem ehemaligen Fürstenpalais. Auch wurden im kleinen Umfang Kunstwerke hinzuerworben. Ein Museum wurde aber nicht geschaffen. 

In Stuttgart im Dritten Reich gab es daher kein städtisches Kunstmuseum. Dessen Grundlagen legten erst die Nationalsozialisten mit ihrer Kunst- und Kulturpolitik. Ihr Ziel war die Verwirklichung des Traums vom Museum »schwäbischer« Kunst. Die Ausstellung thematisierte ein lange verdrängtes Kapitel Stuttgarter Museumsgeschichte und die Idee der Kunstlandschaft Schwaben, deren Ursprünge im 19. Jahrhundert liegen. Zugleich schrieb sie die Gründungsgeschichte des Kunstmuseums Stuttgart neu.

In acht Räumen wurde die Geschichte mit zahlreichen Kunstwerken aus der Sammlung dargestellt, die bis dahin noch nie gezeigt wurden. In einer Petersburger Hängung führten fast hundert Landschaftsbilder ein in die Bedeutung der Landschaftsmalerei für die städtische Kunstsammlung und die Kunst im Dritten Reich. Der Erzählbogen spannte sich von den Anfängen in der Weimarer Republik über die Zeit des Nationalsozialismus bis in die Nachkriegszeit. Außerdem wurden die Ergebnisse der jüngsten Provenienzforschung und die bisher ermittelten Restitutionsfälle vorgestellt.

Kurator Kai Artinger
Wissenschaftliche Assistenz Anne-Kathrin Segler
Gefördert durch Ernst von Siemens Kunststiftung